Wenn Nachbarn die Sprache des Nachbarn erlernen
Usedomer Bäderbahn unterstützt neues grenzüberschreitendes Projekt
„Nachbarspracherwerb von der Kita bis zum Schulabschluss – der Schlüssel zur Kommunikation in der Euroregion Pomerania“. So lautet der Name für ein INTERREG-Projekt, dessen Träger u. a. der Landkreis Vorpommern-Greifswald ist. Das Projekt soll einen Beitrag leisten zum Zusammenwachsen der deutsch-polnischen Grenzregion, indem es hilft, die Sprachbarriere zwischen den Menschen in der Region abzubauen. Ein Motto des Projektes lautet: In die Nachbarsprache einzutauchen. Dieses Eintauchen bezieht sich auf die Sprachlernmethode der Immersion (eintauchen, Sprachbad), bei der die Person, von der die Kinder die Fremdsprache lernen, mit ihnen ausschließlich in der Fremdsprache spricht – funktioniert ausgezeichnet und sorgt für schnelle und große Fortschritte im Lernen.
Warum früh mit Polnisch beginnen?
Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter erlernen Sprachen viel einfacher und schneller als später. Durch die Teilnahme am Nachbarschaftsprojekt bekommen sie schon früh ein Gefühl für die Sprache der Nachbarn und können ihre Grundkenntnisse in der Schule dann leicht vertiefen. Ziel ist es, die Sprache fließend, ohne Mühe zu sprechen. Übrigens: Wer früh mit einer Fremdsprache beginnt, lernt weitere Sprachen in der Schule leichter. Auf deutscher Seite (Landkreise Vorpommern-Greifswald und Uckermark) nehmen 34 Kitas, Grundschulen und weiterführende Schulen am Projekt teil, fast 1500 Kinder in diesen Einrichtungen lernen Polnisch. Auf Usedom sind dabei: die Kitas Ahlbecker Inselspatzen, Ahlbecker Gören, das Kinderhaus Himmelschlüsselchen(Benz), Kleine Weltentdecker (Zinnowitz); die Grundschulen:
Evangelische Grundschule Benz, Grundschule Heringsdorf; weiterführende Schule: EGS Ahlbeck. So wie auf der deutschen Seite polnisch gelernt wird, lernen im Projekt Kinder auf polnischer Seite, in Stettin, die deutsche Sprache. Damit will das Projekt einen Beitrag leisten, die Menschen in der Region einander näher kommen zu lassen, sie zu verbinden, so wie es tagtäglich die Züge der Usedomer Bäderbahn (UBB) auf ihren Fahrten zwischen dem deutschen und polnischen Teil der Insel Usedom tun. Die UBB unterstützt dieses Projekt dadurch, dass sie mit Hilfe verschiedener Werbemaßnahmen – also auf Plakaten, in Flyern sowie auf der Internet- und Facebook-Seite – das Vorhaben bekannt macht.
Welche Projektinhalte gibt es?
- Entwicklung von Lehrwerk für den durchgängigen Erwerb der Nachbarsprache von der Kita bis zum Schulabschluss
- Schulungen für Pädagoginnen u Pädagogen
- Deutsch-Polnische Kinder- und Jugendbegegnungen: Die nächste findet Anfang Mai 2019 im Tierpark Ueckermünde statt. Dort werden 50 polnische und 50 deutsche Kinder einen Tag lang in gemischten Gruppen eine spannende Tierpark-Ralley meistern.
Polnisch liegt nahe
Die Kampagne POLNISCH LIEGT NAHE informiert über die vielfältigen Chancen und Vorteile, die gute Sprachkenntnisse in einer zusammenwachsenden grenzüberschreitenden Region mit sich bringen. Sie zeigt Möglichkeiten und Vorteile des Nachbarspracherwerbs in Kitas und Schulen in der grenznahen Region. Echte Hingucker sind überdimensionale Post-its an Gebäudefassaden im öffentlichen Raum. Sie sorgen im Vorbeigehen für einen ersten Moment der Aufmerksamkeit für das Thema und sollen neugierig machen auf weitere Informationen z. B. auf der Projekt-Website und in den sozialen Medien. Das Projekt „Nachbarspracherwerb von der Kita bis zum Schulabschluss – der Schlüssel für die Kommunikation in der Euroregion Pomerania“ wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
Die Schirmherrschaft über das Projekt hat die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, übernommen.